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Japow 2019 Teil 20 - Rusutsu

Ein Hauch von Schneesturm lag in der Luft, als ich am Morgen, mangels Fenster, zur Eingangstür des Hostels hinausschaute.

Über Nacht sammelten sich rund zehn Zentimeter Schnee am Auto, immerhin ein Anfang. 

 

"Der frühe Vogel kann mich mal" zählte heute leider nicht, denn Rusutsu liegt rund 90 Kilometer, beziehungsweise 1h50min mit dem Auto von Otaru entfernt. 

 

Die Leute hier sind glücklicherweise das Fahren auf Schnee gewohnt, so ging es zügig oder gemütlich, je nach Betrachtungsweise, wie gewohnt voran. Starker Wind und der aufgewühlte Schnee des Vordermanns beeinträchtigten die Sicht zeitweise zwar enorm, aber mit etwas Fingerspitzengefühl konnte man sich doch noch ansatzweise orientieren. Was wäre der Tag ohne kleines Abenteuer am Morgen?

Nachdem ein Konvoi aus Kei-Cars und Kleinbussen mit Dachgepäckträgern nach Kiroro abbog, die bekamen laut Wetterbericht 2 Zentimeter mehr Schnee ab, wurde es für die restliche Stunde Fahrzeit glücklicherweise etwas ruhiger auf der Straße. 


Endlich wieder Neuschnee!

Am Parkplatz angekommen ging es voll beladen Richtung Liftkasse. Das erste Mal seit meiner Ankunft hieß es beim Ticketkauf anstehen. Zu meinem Entsetzten traf ich leider den Kollegen, mit dem ich unlängst Mt. Tengu bei Nacht unsicher machen konnte und musste mich so leider etwas weiter vorne zu Ihm gesellen. ;-)

 

Das war auch schon die einzige Schlange des Tages. Mit dem Ticket in der Tasche schleppten wir die Boards und uns in den ersten Stock zur Gondel. Allmählich wich der Sonnenschein, starker Wind kam auf und es begann zu scheinen, die Sicht war entsprechend überschaubar.

 

Rusutsu schließt drei Berge zusammen, wobei East Mt. sowie Mt. Isola mehr oder weniger gut zusammenhängen und sich der West Mt. auf der anderen Straßenseite, neben einem Freizeitpark mit einigen Achterbahnen und einem Riesenrad, befindet. Am Gipfel des East Mt. angekommen, beschlossen wir diesen erstmal wieder zur Gondel hin abzufahren, die Schneelage zu checken und uns dann mit einer weiteren Gondel auf die andere Seite des Skigebiets zum West Mt., bei dem sich ein kleiner Freeridepark befinden soll, zu hanteln.


Spiel und Spaß im Wald

Auf der anderen Seite erwartete uns ein kleiner Bereich mit einigen, aus Holz gezimmerten Obstacles, sowie mit 15-20cm Neuschnee aufgefüllte Landezonen - gerade genug um etwas abzufedern und nicht vollkommen durchzuschlagen.   

 

Die Schneelage war über alle drei Gipfel verteilt recht ähnlich, nach einer weiteren Abfahrt durch das kleine Waldstück war der Großteil der Fläche zerfahren und bot wenig Spaß. Wir ließen uns wieder auf die andere Seite zu den höhergelegenen Gipfeln chauffieren, die Gondel erfüllt ihren Zweck, und hantelten uns über den Lift, mit dem der Tag startete, über einige Abfahrten bis zur entlegensten Piste beziehungsweise deren angrenzendes Waldstück am Mt. Isola und zogen dort noch einige Spuren durch den Wald. Nach einer mehrtägigen Durststrecke erfreut man sich auch wahnsinnig an ein wenig Pulver, das einem um die Ohren fliegt.

Es herrschten mit Sicherheit keine perfekten Bedingungen, dennoch wurde die Situation, so gut es ging, bis zur Mittagszeit und wir völlig platt waren, ausgereizt. Die schlechte Sicht spielte uns hier etwas in die Karten, die Orientierung im Wald war dennoch gut, trotzdem scheuten die Meisten die Gebiete fernab der Piste. 

 

Für morgen ist ein entspannter Tag am Mt. Tengu geplant. Da dort de facto niemand ins Gelände geht, sollte das Areal noch weitgehend unverspurt sein und zumindest für etwas Blödsinn gut sein ;-)


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