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Japow 2019 Teil 5 - Unterkunft und Mietauto

Bei der Wahl der Unterkünfte liegen meine Prioritäten lediglich bei einem Bett und fließend Wasser, mehr muss es nicht sein. Im Gegensatz dazu entschloss ich mich aus Gründen der Flexibilität für den Luxus eines Mietautos, anstelle der üblichen Nutzung des gut ausgebauten Zugnetzes.  

 

Während der Suche nach dem passenden Angebot für ein Fortbewegungsmittel stand anfänglich auch die Überlegung im Raum, einfach das japanische Zugnetz zu nutzen, dem bekanntlich ein ausgezeichneter Ruf vorauseilt. Nach weiterer Recherche und aus Gründen der Bequemlichkeit verwarf ich diese Idee rasch wieder. Man kommt innerhalb kurzer Zeit gut auf der Insel umher, jedoch möchte ich mir das schleppen der Snowboardausrüstung von Taxi bzw. Bus, während der Zugfahrt sowie einer möglichen weiteren Busfahrt bis zum jeweiligen Reiseziel/Skigebiet ersparen. 

Da der Kostenunterschied zwischen Zugtickets und den Gesamtkosten für ein Mietauto zum Zeitpunkt der Buchung nicht nennenswert hoch sind, ist für mich persönlich das Auto die unabhängigere, stressfreiere und flexiblere Lösung. So der Plan ...

 

Ähnlich den Flugvergleichsportalen bot sich mir eine schier unendliche Auswahl an möglichen Mietoptionen. Gesehen in der Vielfalt der Fahrzeuge, als auch Anbieter. 

Als heimlicher Fan japanischer Autos konnte ich es mir nicht nehmen, gezielt nach einem sogenannten "Kei Car" Ausschau zu halten. Dies ist eine eigens für den japanischen Markt bestimmte Fahrzeugklasse, die in den Außenmaßen, sowie der Motorengröße reglementiert ist. Daraus resultiert das markante Äußere.

Neben der kompakten Größe bietet sich hier auch der Vorteil, dass diese Fahrzeuge, im Gegensatz zu herkömmlichen Kleinwägen, recht hoch bauen und ich mir, mit gut 190 cm Körpergröße, keine Sorgen bezüglich der Kopffreiheit machen muss. Das Durchlademaß von Kofferraum bis zum Armaturenbrett misst 210 cm und passt so optimal für mein Boardbag.

Schlussendlich bin ich bei der Firma Nippon gelandet. Preislich im Mittelfeld machten sie auf mich den besten Eindruck. Eine Kilometergrenze gibt es nicht, dafür eine günstige Zusatzversicherung, sollte man doch mal vom Weg abkommen, oder ein technisches Problem vorliegen. Die Fahrzeugwahl fiel in weiterer Folge auf einen Honda N-Box, ein Kei Car mit Allradantrieb, und landesüblich Klimaanlage und Navigationssystem.

 

Die Buchung gestaltete sich erwartend einfach, für mich als absoluter Neuling auf dem Gebiet vergleichbar mit einer Hotelbuchung. Im Vorfeld erkundigte ich mich beim Anbieter noch über ein mögliches Mindestalter, und welche Dokumente für den Mietvertrag vor Ort notwendig sind.

 

In meinem Fall genügen vor Ort Kreditkarte, Reisepass, sowie mein internationaler Führerschein. Letzteren habe ich mir im Vorfeld beim österreichischen Automobilclub ÖAMTC anstellen lassen. Dieser ist in Kombination mit dem EU-Führerschein für ein Jahr ab Ausstellung gültig. Hier habe ich als Österreicher einen deutlichen Vorteil. Deutsche beispielsweise müssen den umständlichen Weg über die Botschaft und einer ins japanische übersetzen Version des Führerscheins gehen. Alles andere wird von den Behörden als deutscher Staatsbürger nicht akzeptiert.
Wie sich der motorisierte Schuhkarton in der Praxis schlägt, werde ich dann in einigen Wochen berichten können.

 

Es mag komisch erscheinen, jedoch gestaltete sich die Suche nach dem passenden Auto langwieriger, als die Planung der Unterkünfte. Wie bereits erwähnt, braucht es für mich nicht mehr als ein Bett und fließend Wasser in tolerierbarer Nähe. 


Planmäßig werde ich gegen 10:40 Ortszeit in Chitose, bei Sapporo landen. Mit dem Zug soll es dann in Richtung Stadtzentrum gehen, da sich unmittelbar neben dem Bahnhof die Abholstelle für das Mietauto für den nächsten Tag befindet.

 

So fiel auch die Wahl der ersten Unterkunft auf eine einfache Hotelkette (APA Hotel) in Gehnähe zum Bahnhof. 

Je nachdem, wie ausgeruht ich aus dem Flieger falle, bietet sich so noch die Möglichkeit die Stadt etwas zu erkunden und sich mit dem Nötigsten einzudecken. 

Am nächsten Tag geht es dann weiter nach Biei, meinem ersten Ausgangspunkt für's Snowboarden.
Ursprünglich suchte ich nach einer Unterkunft in Furano, da dies der üblichere Weg wäre. Mangels passender Unterkunft entschloss ich mich etwas weiter im Norden umzusehen und landete so beim "Phottage inn Biei".
Bildern und Bewertungen zufolge handelt es sich um ein einfaches, aber modernes Hostel mit Schlafsälen, aber auch Einzel- und Mehrbettzimmern zum fairen Preis. Die Lage scheint optimal um vier Tage den nördlichen Teil des "Powder Belts", und andere Geheimtipps zu erkunden. Näheres hierzu folgt in der Planung der einzelnen Reisetage. 

Nach drei Nächten soll es weiter Richtung Südwesten, nach Otaru gehen. Dort entschloss ich mich für das Abenteuer 1-Stern Hostel. Nicht aus Risikobereitschaft, sondern da sich die zahlreichen Bewertungen so hinreißend lasen, dass ich einem der preiswertesten Angebote, dem Guesthouse Otaru Wanokaze, nicht widerstehen konnte. Ich bin bereits gespannt, was mich während dieser sieben Nächte erwarten wird.

 

Abschließend geht es wieder zurück Richtung Sapporo. Nach Rückgabe des Leihwagens soll es abends mittels Zug Richtung Flughafen gehen. Überwiegend, um mir am Morgen des Abreisetages eine lange Zugfahrt aus dem Stadtzentrum zu ersparen. Wiederholt fiel die Wahl auf eine einfache Hotelkette, diesmal dem Queens Hotel Chitose. Hier werde ich die letzten beiden Nächte verbringen. Am vorletzten Tag soll es nochmal mit dem Zug nach Sapporo gehen, für ein erweitertes Sightseeing und inoffiziell den ersten Tag des bekannten Schneefestivals.

 

Im nächsten Teil wird es endlich etwas detaillierter und ich beschäftige mich mit der ausführlichen Reiseplanung für den ersten Tag!

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